Ein Anschlag - schon wieder. Ein LKW rast in Berlin in einen Weihnachtsmarkt. Zwölf Leute sterben, mindestens 48 Menschen werden verletzt. Diese Informationen stehen offiziell fest [1], auf Spekulationen aller Art werde ich hier verzichten.
Ein Schock für Deutschland. Was mich aber noch mehr schockt, ist die Tatsache, dass es mich immer weniger schockt. Ah, eine Anschlag in der Türkei; Ah, einer in Frankreich und noch einer, vielleicht zur Abwechslung mal in Berlin? Jawohl! Die ganze, weltweite Situation erinnert mich immer mehr an einen schlechten Blockbuster mit vorhersehbarer Handlung. Ich weiß noch, wie nach dem Anschlag auf Charlie Hebdo alle ausgeflippt sind (ich eingeschlossen). Inzwischen kann ich nur noch den Kopf schütteln und mich immer wieder fragen, was sowohl im Leben der Leute, als auch weltweit gerade schief läuft. Wie konnte es passieren, dass Anschläge Alltag geworden sind?
Menschen, die es als ratsam ansehen, sich mit einem Gürtel aus Sprengstoff in eine Menge zu stellen, oder mit einem Lastwagen in eine Menge aus friedlich Glühwein trinkenden Menschen zu fahren. Das will einfach nicht in meinen Kopf! Am Schlimmsten finde ich es aber, dass sie sich, um ihre mehr als zweifelhaften Anschläge zu verüben, völlig unschuldige Menschen aussuchen. Wer weiß, wer bei diesem Anschlag alles ums Leben gekommen ist? Kinder und ihre Eltern, Ehefrauen und Ehemänner, Töchter und Söhne. Alle hinterlassen sie Menschen, die sie vermissen werden - das ist am aller widerlichsten. Ich empfinde kein Bedauern gegenüber dem Attentäter. Gegenüber so manch anderen Anschlägen war der in Berlin vielleicht nur ein "kleiner", in Paris sind vor etwas mehr als einem Jahr immerhin mindestens 129 Menschen gestorben und mehr als 352 schwer verletzt worden. Jeder Mensch, der absichtlich durch die Hand eines anderen stirbt, ist einer zu viel.
Ich verabscheue jeden Menschen, der es nötig hat, so etwas zu tun. Warum macht man das? Nur um sich überlegen zu fühlen? Ich verabscheue jeden Menschen, der so etwas tut und sich dabei auf eine Religion beruft, die eigentlich Frieden predigt und sie somit beschmutzt.
Ich bin mit meinen Gedanken bei allen Menschen, die einen anderen verloren haben, egal aus welchem Land, egal bei welchem Anschlag. Wir haben keine Chance gegen Angst, Hass und Terror welcher Art auch immer, wenn jedes Land, jede Gesellschaft für und mit sich alleine kämpft. Wir müssen Grenzen überwinden und Vorurteile abbauen, alte Streitigkeiten beilegen. Wir müssen zusammenhalten.
Franziska Griepentrog
P.S.: In diesem Artikel habe ich bewusst auf Spekulationen aller Art verzichtet. Die bringen niemandem etwas! Meine Bitte deshalb an euch: Macht bei Spekulationen nicht mit - Wartet ab! Wilde Behauptungen und Vermutungen in die Welt zu setzen hilft nicht, Gerüchte und Halbwahrheiten erklären nichts! Für Fakten gibt es offizielle Stellungnahmen und vernünftige Ermittlungen dauern einfach ihre Zeit.
[1] http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2016-12/berlin-breitscheidplatz-gedaechtniskirche-weihnachtsmarkt (eingesehen am 20.12.2016 15:00 Uhr)
[Foto: CC0, https://www.pexels.com/photo/candlelight-candles-54512/]
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